Eigenkapital ist der Schlüssel zu einer soliden und günstigen Baufinanzierung. Es zeigt der Bank nicht nur Ihre finanzielle Stabilität, sondern reduziert auch das Risiko und verbessert Ihre Zinskonditionen erheblich. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie viel Eigenkapital Sie benötigen und was alles dazugehört.
Warum ist Eigenkapital so wichtig?
Banken bewerten das Risiko eines Kreditausfalls. Je mehr eigenes Geld Sie in die Finanzierung einbringen, desto geringer ist das Risiko für die Bank. Dieses geringere Risiko belohnt die Bank mit einem niedrigeren Zinssatz. Ein hoher Eigenkapitalanteil kann Ihnen über die gesamte Laufzeit mehrere zehntausend Euro sparen.
Wie viel Eigenkapital ist ideal?
Als bewährte Faustregel gilt, dass Sie mindestens die Kaufnebenkosten aus eigener Tasche bezahlen sollten. Diese betragen je nach Bundesland zwischen 5% und 15% des Kaufpreises. Optimal ist ein Eigenkapitalanteil von 20% bis 30% der Gesamtkosten (Kaufpreis + Nebenkosten).
Was zählt alles als Eigenkapital?
Eigenkapital ist mehr als nur das Geld auf Ihrem Sparkonto. Viele verschiedene Vermögenswerte können eingebracht werden:
- Bankguthaben: Tagesgeld, Festgeld, Sparbücher
- Bausparverträge: Angespartes Guthaben
- Wertpapiere: Aktien, Fonds, Anleihen
- Lebensversicherungen: Rückkaufswert von Kapitallebensversicherungen
- Immobilien: Bereits abbezahlte Immobilien
- Eigenleistung: Die sogenannte "Muskelhypothek" (eigene handwerkliche Arbeiten)
- Private Darlehen: Geld von Familie oder Freunden
FAQs zum Eigenkapital
Kann ich auch ohne Eigenkapital eine Immobilie kaufen?
Eine Vollfinanzierung (110%-Finanzierung), die auch die Nebenkosten abdeckt, ist prinzipiell möglich, aber sehr riskant und teuer. Sie wird nur an Kreditnehmer mit exzellenter Bonität und sehr sicherem, hohem Einkommen vergeben. Die Zinsen sind deutlich höher als bei einer Finanzierung mit Eigenkapital.
Wie kann ich schnell Eigenkapital aufbauen?
- Diszipliniertes Sparen: Einen festen Betrag monatlich zur Seite legen.
- Bausparvertrag: Staatlich gefördertes Sparen für den Immobilienerwerb.
- Aktien/ETFs: Langfristiger Vermögensaufbau am Kapitalmarkt.
- Schenkungen/Erbvorbezug: Unterstützung durch die Familie.
Welche Vorteile hat mehr Eigenkapital?
- Günstigere Zinsen: Das größte Sparpotenzial.
- Geringere monatliche Rate: Weniger Schulden bedeuten eine niedrigere Belastung.
- Schnellere Entschuldung: Sie sind schneller schuldenfrei.
- Höhere Sicherheit: Ein finanzieller Puffer für unvorhergesehene Ausgaben.
Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und stellt keine Finanzberatung dar. Bitte lassen Sie sich von einem unabhängigen Experten beraten.
